Frischer Wind für die Kommunalpolitik

Julia Angelov nahm am Mentoring-Programm im Aktionsprogramm teil und ist seit diesem Sommer Mitglied des Stadtrates in Wernigerode und Vorsitzende des Sozialauschusses. Durch ihre offene Art und Authentizität überzeugt sie die Bürger*innen. Im Video spricht sie über ihre Erfahrungen auf dem Weg in die Kommunalpolitik und weshalb sie das Mentoring-Programm jeder Person ans Herz legen würde.


Gründe für den Weg in den Stadtrat

Angelov ist keiner Partei angehörig. Die 38-jährige ist eine von neun Frauen im Stadtrat und das bei 40 Mitgliedern. Sie findet, dass Frauen viel zu selten gehört werden und dadurch zu wenig aus der Perspektive von Frauen in der Kommunalpolitik entschieden wird. „Wenn keine andere will, dann muss ich das wohl machen“ so Angelovs Motivation. Daher habe sie sich mit anderen politisch Interessierten in der Bunte Liste zusammengeschlossen und ist angetreten. 2 Mandate hat ihre Liste geholt, die nun im Stadtrat eine Fraktion mit der Linken bildet. Neben dem Stadtratsmandat wurde Angelov zugleich direkt zur Ausschussvorsitzenden des Sozialausschusses gewählt.

Tipps für den Wahlkampf

„Seid authentisch, macht worauf ihr Bock habt, seid ihr selbst“. Authentizität ist Angelov dabei wichtig. „Ich bin nicht verheiratet, ich bin nicht männlich, Mitte 40 und selbstständig. Ich bin geschieden, ich habe drei Kinder von zwei Männern, ich bin nicht verheiratet und bin aktuell in Elternzeit, also habe keine normale Lohnarbeit. Ich war einfach ich selbst und ich glaube das ist bei den Menschen gut angekommen.“ Vor allem von Frauen habe sie viel positives Feedback bekommen, die sich über einen Generationen-Wechsel im Stadtrat freuten. Im Stadtrat ist Angelov die jüngste Frau und das drittjüngste Mitglied des Stadtrates.

Der Mentoring-Prozess

Über das Matching freute sich Angelov besonders. Ihr wurde Sabine Wetzel zugeteilt, die sie schon seit Jahren kannte, aber bislang keinen persönlichen Kontakt hatte. Wetzel war bereits Oberbürgermeisterkandidatin für die Grünen und hatte in der Vergangenheit ebenfalls den Sozialausschuss geleitet. Wetzel unterstützte so nicht nur im Wahlkampf, sondern beantwortete auch konkrete Fragen zur Ausschussleitung und -thematik. „Da hat sie mir wirklich schon viel geholfen und auch viel Hintergrundwissen zu den Mitgliedern gegeben“, so Angelov.

Motivation für Engagement

Angelov ist insbesondere Transparenz und Zugänglichkeit in der Kommunalpolitik wichtig. Dafür seien vor allem auch Social-Media-Kanäle hilfreich. „Ich erarbeite immer die 3 wichtigsten Punkte aus Sitzungen, an denen ich teilgenommen habe. Das kommt dann auf Social Media und auf die Webseite“. Darüber komme dann auch von Bürger*innen viel Rückmeldung und Input. „Frauen haben viel zu langer in der zweiten Reihe gestanden – ich möchte jetzt endlich mal selber den Mund aufmachen und meine Ideen einbringen. Und das macht wirklich auch unendlich viel Spaß“.


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Veranstaltung: Demokratie stärken

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Ausstellung „Mütter des Grundgesetzes“