Als Tridem gemeinsam stark

Mentorin Katja Raab und ihre Mentees Maura Schwander sowie Renate Krätke ziehen nach einem Jahr Zusammenarbeit eine positive Bilanz. Sie betonen den gegenseitigen Lernprozess und eine gestärkte Entschlossenheit, politisch aktiv zu werden. Dabei fordern sie verbesserte Rahmenbedingungen in der Kommunalpolitik, um die Zugänglichkeit zu erleichtern.

In Dessau-Roßlau hat sich im Rahmen des Mentoring-Programms für politisch interessierte und aktive Frauen ein gut funktionierendes Mikronetzwerk aus drei engagierten Frauen aufgebaut. Die erfahrene Kommunalpolitikerin Katja Raab stellte sich als Mentorin für Renate Krätke und Mauaea Schwander zur Verfügung. Die beiden Mentees sind sehr an der Kommunalpolitik interessiert, waren zum Start des Programms jedoch noch unentschlossen, wie eine mögliche politische Laufbahn für sie aussehen könnte.

Nach knapp einem Jahr der gemeinsamen Zusammenarbeit ziehen alle drei nun ein positives Resümee und sagen, dass es sich gelohnt hat, beim Programm mitzumachen. Dabei sind nach Aussage von Katja Raab die Rollen zwischen Mentorin und Mentee oftmals verschwommen, sodass auch sie sehr viel von ihren beiden Mentees lernen konnte. Maura Schwander resümiert, dass sich die drei Frauen ohne das Programm wahrscheinlich eher nicht kennengelernt hätten, auch aufgrund verschiedener politischer Interessen. Jedoch waren sich alle drei von Anfang an gleich sympathisch, so dass diese Unterschiede keine Rolle spielten und sie sehr gut miteinander zurechtkamen.

Was war die Erwartungshaltung der drei Frauen an das Mentoring-Programm?

Für die Mentorin Katja Raab lag eine Teilnahme am Programm auf der Hand. Ihr war es schon immer wichtig, dass mehr Frauen den Einstieg in die Politik schaffen. Als Mitglied der FDP handelte sie schließlich nach dem Credo, nicht nur zu meckern, sondern auch zu machen. Daher war ihre Entscheidung, sich als Mentorin zu melden, schnell getroffen. Dabei war sie von Anfang an bereit sich um mehr als eine Mentee zu kümmern. Außerdem ist Katja Raab davon überzeugt, dass Frauen, die in die Politik wollen, unbedingt Unterstützung im Bereich Netzwerkarbeit brauchen, weil dies aus ihrer Sicht oftmals eine Schwachstelle von engagierten Politikerinnen ist.Für die beiden Mentees sah die Erwartungshaltung ein bisschen anders aus. Sowohl Maura als auch Renate waren hauptsächlich neugierig und interessiert, aber bislang noch nicht zu hundert Prozent davon überzeugt in die Politik zu gehen.

Renate wollte zum Beispiel eine Mentorin finden, die ihr Tipps gibt. Auch Maura hatte sich im Herbst 2023 noch nicht entschieden, für die kommende Kommunalwahl anzutreten und erhoffte sich durch die Teilnahme am Programm eine Entscheidung treffen zu können.   Sie fand es reizvoll, einen Einblick in kommunalpolitisches Engagement und eine Einschätzung von einer erfahrenen Kommunalpolitikerin zu erhalten.

Wie lief die Zusammenarbeit ab?

Ein Mentoring-Programm ist natürlich kein Selbstläufer und neben Arbeit, Engagement und Alltag gar nicht so leicht unterzubringen: Für die drei Frauen war es deswegen herausfordernd, gemeinsame Treffen zu organisieren. Durch den sie allen drei verbindenden Elan fanden sie jedoch immer wieder gemeinsame Räume um sich auszutauschen.

Mit welchen Ergebnissen gehen die drei Frauen aus dem Programm?

Nach einem knappen Jahr des gemeinsamen Wirkens sagen die drei aber auch, dass sie sich das Programm in Hinblick auf die Kommunalwahl bereits zu einem früheren Zeitpunkt gewünscht hätten. Nichtsdestotrotz haben beide Mentees ihren Entschluss in die Politik zu gehen gefestigt. Maura trat bereits zur diesjährigen Kommunalwahl für eine Bürgerliste an. Auch wenn sie den Sprung in das Stadtparlament von Dessau-Roßlau nicht geschafft hat, wurde sie dank ihres ehrenamtlichen zivilgesellschaftlichen Engagements als stimmberechtigtes Mitglied in den Jugendhilfeausschuss der Stadt gewählt.

Auch Renate hat sich entschlossen in einer Nachwahl für den Ortschaftsrat ihres Heimatortes Brambach anzutreten. In der ersten Wahlrunde gab es nicht genügend Kandidat*innen.Im November folgt nun eine Nachwahl. Für ihre weitere politische Laufbahn wünschen wir beiden Mentees viel Erfolg.

Auch Katja Raab zieht eine positive Bilanz. Sie hat die Strukturen in der Stadt noch einmal anders kennengelernt und als Zugezogene wertvolle Tipps erhalten. Interessanterweise sind alle drei Frauen „Wahl-Dessau-Roßlauerinnen“ und leben aus Überzeugung hier.

Was wünschen sich die drei von der zukünftigen Kommunalpolitik in Dessau-Roßlau?

Für die Zukunft wünschen sich die drei Frauen verbesserte Rahmenbedingungen für mehr Frauen in der Politik, um beispielsweise die Vereinbarkeit von Amt, Beruf und Familie zu steigern. Dabei würden u.a. hybride Sitzungen helfen, aber auch die die Übernahme von beispielsweise Betreuungskosten von Kindern und Angehörigen oder die Anpassung von Sitzungszeiten. Auch der Ton in den politischen Ämtern darf nicht noch rauer werden, sondern es sollte weiterhin wichtig sein, respektvoll miteinander umzugehen.

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